Das Problem der Rekonstruktion der schinkelschen Bauakademie begründet sich auf zwei verschiedenen Aspekten: Auf einer Seite ihr architektonischer Wert, auf der anderen ihre städtebauliche Bedeutung. Der erste, d. h. die architektonische Bausubstanz, so wie sie war, scheint uns heute nicht mehr in ihrer Vollkommenheit wieder vorschlagbar, da die meisten Teile ihrer Bauelemente verloren gegangen sind. Der zweite, d. h. die Rolle des Gebäudes innerhalb der Bestimmung der städtischen Räume, als freistehender Kubus, monumentaler Solitär, der sich über die undifferenzierte Struktur des Stadtrasters erhebte, ist heute durch die Verschwindung dieses Kontextes in Frage gestellt. Das Objekt dieses Entwurfs ist nicht nur der “analoge” Wiederaufbau des Gebäudes, sondern auch die Gestaltung des fehlenden Kontextes, eines “analogen” Systems städtischen Beziehungen, gegenüber denen sich das Gebäude vergleichen kann. Der Anfangspunkt unseres Entwurfs ist der Bezug zur städtebaulichen Logik dieses Stadtteils, der Werdersche Markt, als Verbindungspunkt zwischen zwei städtebaulichen Systeme: Die ehemalige Altstadt und die Friedrichstadt. Die Lage der Bauakademie bestimmt auf einer Seite die Verbindung zwischen diesen zwei gegensätzlichen Logiken, auf der anderen stellt sich als dritter unabhängiger Element der Stadtentwicklung dar.

Schinkel erhebt sich aus seinem Schrein. Der ZEIT-Wettbewerb zur Bauakademie von 1995 / Michele, Caja; Malcovati, Silvia. - STAMPA. - (2017), pp. 23-23.

Schinkel erhebt sich aus seinem Schrein. Der ZEIT-Wettbewerb zur Bauakademie von 1995

MALCOVATI, SILVIA
2017

Abstract

Das Problem der Rekonstruktion der schinkelschen Bauakademie begründet sich auf zwei verschiedenen Aspekten: Auf einer Seite ihr architektonischer Wert, auf der anderen ihre städtebauliche Bedeutung. Der erste, d. h. die architektonische Bausubstanz, so wie sie war, scheint uns heute nicht mehr in ihrer Vollkommenheit wieder vorschlagbar, da die meisten Teile ihrer Bauelemente verloren gegangen sind. Der zweite, d. h. die Rolle des Gebäudes innerhalb der Bestimmung der städtischen Räume, als freistehender Kubus, monumentaler Solitär, der sich über die undifferenzierte Struktur des Stadtrasters erhebte, ist heute durch die Verschwindung dieses Kontextes in Frage gestellt. Das Objekt dieses Entwurfs ist nicht nur der “analoge” Wiederaufbau des Gebäudes, sondern auch die Gestaltung des fehlenden Kontextes, eines “analogen” Systems städtischen Beziehungen, gegenüber denen sich das Gebäude vergleichen kann. Der Anfangspunkt unseres Entwurfs ist der Bezug zur städtebaulichen Logik dieses Stadtteils, der Werdersche Markt, als Verbindungspunkt zwischen zwei städtebaulichen Systeme: Die ehemalige Altstadt und die Friedrichstadt. Die Lage der Bauakademie bestimmt auf einer Seite die Verbindung zwischen diesen zwei gegensätzlichen Logiken, auf der anderen stellt sich als dritter unabhängiger Element der Stadtentwicklung dar.
2017
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